Christian sucht ein Auto
Nachdem nun das Lastenheft geschrieben war gingen wir auf die Suche nach einem geeigneten Fahrzeug.
Zur Auswahl standen :
- Pajero V20 in der Langversion
- Discovery 2
- Nissan Pathfinder
und irgendwie im Hinterkopf auch wieder ein Frontera - den hatte ich schon zwei Mal in der Vergangenheit
Hier besichtigt, da angerufen aber wenn man mal ehrlich ist, ist das meiste, was man in dem von uns gesteckten Rahmen antrifft, mehr oder weniger Kernschrott oder Bastelbude.
Durch einen Zufall fand ich eines Samstagmorgens auf den berühmten Kleinanzeigen mit 4 Buchstaben einen silbernen Frontera.
Die Anzeige klang recht vielversprechend:
2004er Bj., unter 200k gelaufen, wenig Rost, und quasi erste Hand.
2.2DTi, mit Schaltgetriebe, Klima, Leder, NCDR1500 (also Navi, BC und Telefon).
Das Lastenheft "daneben" gelegt und geschaut, wie viele Kompromisse einzugehen wären, wenn es wieder (für meine Freundin der erste) ein Frontera würde.
Der Schwerwiegendste war irgendwie nur das Platzangebot.
Da wir sowieso mit Dachzelt reisen wollen, der neue einen kompletten Kofferraumausbau bekommen sollte, und die drei Konkurrenten eh (O-Ton !!) "Leichenwagen" sind, war irgendwie erstaunlich schnell klar, dass der Frontera eigentlich perfekt für uns ist.
Das gefundene Exemplar stand im Ruhrgebiet, also nur knapp zwei Stunden weg von uns.
Der Kontakt am Telefon war super nett ,wir haben fast 45 min. gequatscht.
Das Auto wurde ausführlich beschrieben und da erfuhr ich, dass das gute Stück ein knappes Jahr Werkswagen in Bochum bei Opel war und dann vom jetzigen Besitzer, der zu dem Zeitpunkt noch bei Opel arbeitete, gekauft wurde. Das war 2005...
15 Jahre "ersthandgepflegt" sozusagen... besser geht es ja beinahe nicht...
Also Termin für den nächsten Tag gemacht, rote Nummer, Geld und die Frau eingepackt und sonntagsmorgens Richtung Ruhrpott aufgebrochen...
Wir waren sehr gespannt... irgendwie habe ich noch auf den Haken an der Sache gewartet...
Bei bestem Wetter sind wir durch den Pott zu unserer Besichtigung unterwegs.
Empfangen werden wir nach einem kurzem Telefonat von Mario (Name v.d. Redaktion nicht geändert).
Man tauscht sich aus, ich liege unter dem Auto, hier gucken, da gucken, das Übliche...
Und tatsächlich: es gibt nicht viel zu beanstanden.
Klar, ein klein wenig Rost hier, diverse Dellen, Macken, aber alles altersentsprechend gut.
Man sieht die Ersthandpflege durchaus.
Motor an, läuft anständig... Aber!
MKL geht an...
Wir sprechen drüber...
Er hat mal ein neues AGR bekommen, evtl. ein Unterdruckproblem.
Ich beschließe für mich, dass es eine lösbare Aufgabe ist.
Diverse andere Kleinigkeiten, u.a. der Allradantrieb lässt sich nicht zuschalten...
Hm... Steuergerät schaltet, vermutlich der Aktuator an der Vorderachse.
... oder Unterdruck.
Glücklicherweise habe ich noch einiges von den beiden alten Frontis da - sollte also kein Problem darstellen.
Probefahrt ist sonst unauffällig, abgesehen vom Notlauf... das nervt!
Zurück bei Mario (der übrigens Mitglied des Frontera-Forum NRW) ist, geht es an die Preisverhandlung.
Man wird sich schnell einig und Mario legt noch ein paar Ersatzteile oben drauf:
Haube, Frontstoßstange und ein paar Kleinigkeiten.
Kurz bei ihm zuhause vorbeigefahren, im Keller gewühlt und alles eingeladen.
Da war er nun... Unser neuer Fronti in Starsilber...

Nach einer herzlichen Verabschiedung mit letztem Foto an der Tankstelle und der Zusicherung unsererseits, dass der dicke in guten Händen ist, entließ Mario uns in Richtung Heimat...
Die Rückfahrt war ereignisfrei.
Abgesehen vom Notlauf ab und zu sind wir mit entspannten 110 km/h nach Hause gefahren.
Der Verbrauch lag laut BC bei erstaunlichen 6,8 l/100km... das anschließende Tanken bestätigte das. Habe ich so auch noch nicht gesehen... meine beiden alten Frontis waren auch recht sparsam (8 - 8,5 l/100km mit BFG MTs) aber unter sieben Liter finde ich tatsächlich erwähnenswert.
Einen Teil der Ursache habe ich bei späterem Luftdruck prüfen gefunden... 3.5 bar auf allen vier Reifen (245/70R16 General Grabber AT³) ist natürlich nicht von schlechten Eltern.
Und ich habe mich schon gewundert, warum sich das Fahrwerk ein wenig "hölzern" angefühlt hat...